Wichtiges Foto-Zubehör
Neben Kamera und Objektiven gibt es noch weitere Dinge, an die wir denken müssen. Nützliches Zubehör schützt unsere Ausrüstung und erweitert unseren fotografischen Spielraum beträchtlich. Deshalb möchte ich hier ein paar Zubehörteile vorstellen, die unsere Fotoausrüstung vervollständigen und auf die ich nicht verzichten möchte. Vieles mag auf den ersten Blick nützlich erscheinen. Erst im Nachhinein merkt man, dass man einen Teil kaum benötigt. Aus Gewichtsgründen bleibt er dann doch zuhause liegen. Folgende Hilfsmittel werden aber für die meisten wichtig sein. Schliesslich entscheidet nicht der Umfang des Zubehörs über den fotografischen Erfolg, sondern die Fähigkeit des Fotografen, diese Hilfsmittel im richtigen Moment zur Hand zu haben und sinnvoll einzusetzen.
Objektivfilter
Heutige Objektive sind hochwertig vergütet, sodass eigentlich keine UV- oder Skylight-Filter mehr nötig sind. Wer sich aber viel draussen bewegt und die Kamera der Witterung (Staub, Sand, Nässe) aussetzt, sollte sich trotzdem überlegen, bei den entsprechenden Objektiven einen Filter zu deren Schutz anzuschrauben. Bei Filtern namhafter Marken wie beispielsweise B+W oder Hoya sind dabei praktisch keine Qualitätseinbussen hinzunehmen. Ein verkratzter Filter ist günstiger zu ersetzen als das ganze Objektiv. Ich verwende für den Schutz der Frontlinsen Neutralfilter. Skylight-Filter aus der Analog-Zeit haben einen leichten Rotstich, was aber bei Digitalkameras wegen des Weissabgleichs keine Rolle spielt. Ein wirkungsvoller Filter, der insbesondere in der Landschafts- und Reisefotografie nicht fehlen sollte, ist der Polarisationsfilter: gegen (nichtmetallische) Reflexe beispielsweise auf Wasser oder nassen Blättern, gegen Dunsthorizonte und für sattere Farben. Der Wirkungsgrad kann durch das Verdrehen zweier Filterscheiben leicht kontrolliert und dosiert werden. Die Wirkung ist am ausgeprägtesten, wenn das Licht senkrecht zur Aufnahmerichtung einfällt. Achtung: Bei Ultra-Weitwinkel-Objektiven ist der Einsatz von dünnen Polarisations-Filtern notwendig, da es sonst zu Abschattungen in den Ecken kommen kann. Ausserdem muss bei solchen Objektiven der Polarisierungs-Effekt behutsam dosiert werden, weil der Himmel über den weiten Bildwinkel gesehen oft unterschiedlich abdunkelt. Alternativ kann der Himmel auch in der Nachbearbeitung noch optimiert werden. Unerwünschte Spiegelungen hingegen müssen schon beim Fotografieren aus dem Bild gefiltert werden.
Gegenlichtblenden
Zu jedem Objektiv gibt es eine passend berechnete Gegenlicht- oder Sonnenblende. Unterschätzen Sie deren Wirkung nicht. Auch wenn sie sperrig und unbequem sind – sie können wesentlich zu kontrastreicheren Fotos beitragen, indem sie Streu- und Reflexionslicht verhindern. Dies gilt nicht nur bei Sonnenschein, sondern beispielsweise auch bei Nachtfotos (störende Lichtquellen!). Ausserdem sind sie ein zusätzlicher Schutz gegen Stösse, Regen und unbeabsichtigte Fingerabdrücke.
Stativ
Ein gutes Kamerastativ erweitert den fotografischen Spielraum enorm. Man kann mit längeren Belichtungszeiten fotografieren und somit qualitativ hochwertige, knackscharfe Fotos von Stimmungen in der Dämmerung oder Nacht aufnehmen. Des Weiteren ist ein Stativ unerlässlich für Fotos im Wald, bei Landschaftsfotos mit viel Schärfentiefe, Makrofotos, HDR-Fotos, Serien- oder Filmaufnahmen, Bilder mit Focus-Stacking oder wenn der Fotograf auch mal selbst aufs Gruppenfoto mit drauf will.
Ein Stativ hilft nicht zuletzt auch, Bilder sorgfältig zu komponieren. Deshalb gehört ein Dreibein-Stativ mit Kugelkopf zu meiner Standard-Ausrüstung. Denken Sie beim Kauf daran: Ein Stativ ist eine längerfristige Investition in Ihre Bilder und wird wohl einige Kamerabodys überdauern. Achten Sie deshalb auf Qualität. Ein gutes Stativ ist stabil, standfest und verfügt über einen grossen Kugelkopf, mit dem sich auch Ihre schwerste Kamera-Objektiv-Kombination gut arretieren lässt. Überlegen Sie sich aber vor dem Kauf gut, wie gross und schwer ein Stativ sein darf, damit Sie es auch auf die Fotopirsch mitnehmen! Ich verwende ein leichtes Carbon-Stativ von Sirui für Wanderungen und ein grösseres von Gitzo, wenn ich die Höhe und Stabilität beispielsweise für mein schweres Telezoom brauche. Leofoto (10%-Gutschein: WY5DV) und Manfrotto sind ebenfalls zu empfehlen. Dabei achte ich darauf, dass eine Arca-Swiss-kompatible Wechselplatte direkt am Kugelkopf befestigt werden kann. Diese bleibt an der Kamera und sorgt dafür, dass die Kamera im Handumdrehen am Stativ fixiert werden kann. So ist sie schnell einsatzbereit und die Verwendung des Stativs macht mehr Freude. Für Auto-Safaris haben sich ein einfacher Bohnensack und ein Fensterstativ bewährt. Für die Makrofotografie ist eine umkehrbare oder abnehmbare Mittelsäule sinnvoll, damit die Kamera auch nahe am Boden positioniert werden kann. Falls auch mein leichtes Carbon-Stativ noch zu schwer für eine Tour ist, nehme ich zumindest mein Pedco Ultrapod 3 als Not-Stativ mit. Dieses ist so leicht wie eine Tafel Schokolade und genügt meist für das Gruppenfoto auf dem Berggipfel oder die Langzeitaufnahmen der rotglühenden der Berge bei Sonnenaufgang. Erschütterungsfrei auslösen können Sie mit einem Fernauslöser (Kabel, Infrarot oder Funk) oder Ihrem per W-LAN verbundenen Handy. Zur Not dient auch die Selbstauslöser-Funktion.
Blitzgeräte und Aufheller
Blitzlicht ist verpönt, weil der Blitz oft stümperhaft eingesetzt wird und so die Resultate unbefriedigend sind. Dabei kann gekonnt eingesetztes Blitzlicht manches Bild retten und auch subtile Stimmungen erzeugen. Ich setze den Blitz häufig zum Aufhellen von Personen ein, wenn möglich auch indirekt über eine Wand. Falls Ihre Kamera über einen eingebauten Blitz verfügt, haben Sie den Blitz natürlich immer dabei. Ausserdem können Sie diesen als Masterblitz einsetzen, um einen oder mehrere Slave-Blitze kabellos anzusteuern. So können Sie das Blitzlicht von der Kamera «entfesseln» und mit stimmungsvollem Seiten- oder gar Gegenlicht arbeiten. Eine solche Fernsteuerung ist auch in der Makrofotografie sehr hilfreich. Alternativ können Sie auch mit einem zusammenfaltbaren Reflektor einen natürlichen Aufhelleffekt erreichen. Solche Reflektoren und all die anderen nützlichen Dinge, die wir hier anschauen, erhalten Sie preiswert bei Fotichästli. Dieser sympathische und kundenorientierte Webshop mit Samstag-Besuchszeiten hat sich auf Foto-Zubehör spezialisiert und ist sehr zu empfehlen.
Kamerataschen
Schliesslich soll die ganze Kameraausrüstung sicher und geschützt transportiert werden. Entscheidend ist dabei natürlich die Art der Fortbewegung. Ein eigentlicher Fotorucksack mag auf den ersten Blick perfekt für Fototouren sein. Mir bietet ein solcher aber zu wenig Platz für andere Dinge. Ausserdem ist der Zugriff auf die Kamera oft umständlich. Stattdessen nehme ich einen normalen leichten Wander-Rucksack mit. Dort kann ich auch eine Jacke, ein Stativ und Verpflegung verstauen. Die Kamera mit dem Reisezoom befestige ich in einer V-förmigen Kameratasche seitlich am Hüftgurt. Ich habe gute Erfahrungen mit den Lowepro-Toploader-Taschen gemacht, die auch über einen Regenüberzug verfügen. Auf der anderen Seite hänge ich oft ein Weitwinkel-Zoom in einem Objektivköcher an. So ist die Kamera immer griffbereit, und ich muss den Rucksack zum Fotografieren nicht ablegen. Seltener gebrauchte Objektive packe ich in weiteren Objektivköchern oder in Tücher gewickelt in das Hauptfach des Rucksacks. Zubehör, das man öfter benötigt, kommt ins Deckelfach. Besteht die Gefahr von Nässe, beispielsweise auf einer Dschungeltour (Regen, Spritzwasser), schütze ich die Ausrüstung im Rucksack zusätzlich mit einem wasserdichten Packsack. Auf dem Fahrrad hingegen hat sich eine Lenkertasche bewährt. Diese lässt sich per Klick-Verschluss lösen und dann auch als klassische Umhängetasche verwenden. Eine Kameratasche soll schliesslich nicht nur schützen, sondern auch einen schnellen Zugriff erlauben. So werden Sie die Kamera öfters zur Hand nehmen und hoffentlich kein Motiv mehr verpassen.