Tausendundeine Nacht in sieben Tagen
Schon mehr als sieben Jahre ist es her, seit meine Frau Tanja und ich noch ohne Kinder waren und Unternehmungen zu zweit die Regel waren. Entsprechend träumten wir immer wieder davon, einfach mal wieder zu zweit – also ohne Kinder – loszuziehen. Unser Traum wurde plötzlich real, als eine Freundin und meine Schwiegermutter anboten, zusammen die Kinderbetreuung für gut eine Woche zu übernehmen. Sogar die Kinder reagierten begeistert, als wir sie fragten, ob sie eine Woche bei ihren Freundinnen schlafen bzw. mit ihrer Grossmutter verbringen wollten. Und noch wichtiger, auch wir trauten unseren Kindern zu, emotional eine Woche ohne uns Eltern auszukommen. So kam es, dass wir in der ersten Novemberwoche der kühlen Schweiz den Rücken kehrten und in den südöstlichen Zipfel von Arabien reisten.
Unsere neuen Freiheiten und den Unternehmungsdrang wollen wir mit einer Rundreise auf eigene Faust ausleben. Wir besuchten den Oman schon einmal mit Kindern. Viel mehr als Strandurlaub schaute damals nicht heraus. Nun sind wir gespannt auf mehr. Denn Oman hat allerlei zu bieten.
Wir kommen nachts im angenehm warmen Muskat an. Qassim, den wir von unserer letzten Reise in den Oman schon kennen, holt uns am Flughafen ab und bringt uns ins Hotel. Der gewünschte Allrad-Wagen werde morgen nach dem Frühstück direkt ins Hotel gebracht, meint er beim Abschied. Alles klappt bestens. Wir besorgen uns noch etwas Wegproviant: Wasser, Nüsse, Dörrfrüchte, Kekse und natürlich die obligaten Datteln als bewährter hiesiger Notvorrat. Mit der Navi-App Sygic, bei der man den ganzen Kartensatz eines Landes gratis auf sein Handy laden kann, finden wir erfolgreich aus dem Ballungsraum Muskat heraus. Das Fahren ist angenehm: Die Strassen sind sehr gut ausgebaut, die Omani (Frauen und Männer) fahren anständig und die Wegweiser sind zum Glück auch in Englisch. So traut sich bald auch Tanja ans Steuer, während ich mich der Reiseplanung widmen kann und mich im sehr guten Reiseführer über den Oman einlese. Auf dem Weg nach Nizwa entschliessen wir uns spontan, beim Oasendorf Birkat-al-Mauz (bedeutet „See der Bananen“) eine Pause einzulegen. Wir erkunden die Ortschaft zu Fuss. Wir finden zwar auch Bananenpflanzen, aber die Dattelpalmen dominieren das Bild. Der alte Dorfteil trohnt malerisch über einem Meer von Dattelpalmen (Bild oben), welche hier dank eines ausgeklügelten Bewässerungssystems gedeihen können. Die Mehrheit der Bewohner wohnt inzwischen aber in neueren Häusern zwischen den Dattelhainen.
Die Dattelpalme wächst bis 20 Meter hoch. Die Palmwedel wachsen vom Stamm her bis zu 5 Meter hinaus. Es gibt weibliche und männliche Dattelpalmen. In Palmgärten werden auf 100 fruchttragende weibliche Palmen nur zwei bis drei männliche gepflanzt. Die ersten Datteln kann man nach 5 bis 6 Jahren ernten. Sie wachsen alle zwei Jahre, während 80 bis 100 Jahren in grossen traubigen Fruchtständen. Der Ertrag kann pro Baum bis 100 kg betragen. Die Wüstenpflanze kommt gut auf nährstoffarmen Böden zurecht, braucht aber viel Sonne und Hitze und vor allem im Sommer auch viel Wasser. Deshalb müssen Palmgärten bewässert werden oder die Pflanze braucht Zugang zu Grundwasser. Über die Jahrtausende sind zahlreiche Varianten der Datteln gezüchtet worden, und sie haben traditionell eine grosse Bedeutung im Leben der Wüstenvölker.
Zur blauen Stunde schaffen wir es gerade noch ins Zentrum von Nizwa, wo wir nach einem Foto-Spaziergang fürstlich zu Abend essen. Die omanische Küche ist sehr vielfältig, denn die arabischen Gerichte waren über die Jahrhunderte des Handelns auch Einflüssen aus Ostafrika, Indien, Pakistan und dem Fernen Osten ausgesetzt.
Am nächsten Tag sind wir früh wieder in der Stadt unterwegs, dann sind die Temperaturen noch angenehm. Wie in anderen Orten zerfallen auch hier die alten Lehmbauten zusehends. Die Leute sind längst in stabile Neubauten mit Klimaanlagen umgezogen.
Die Pforten des berühmten Forts von Nizwa öffnen um 9 Uhr. Wir erhalten einen tollen Einblick in die Geschichte der Region.
Die Anlage ist recht gross und wird vom monumentalen Festungsturm dominiert. Mit seinen 35 Metern Höhe ist er der mächtigste Turm Omans.
Er überragt die ganze Stadt.
Wir sind begeistert von den vielen Details wie z.B. die Schnitzereien an den Türen …
… oder den liebevoll hergerichteten Aufenthaltsräumen der Gelehrten und Soldaten.
Um für längere Belagerungen gewappnet zu sein, wurden im Fort grössere Mengen an Datteln gelagert. Dies ist der kleinere Lagerraum von zweien. Hier fanden 2.5 Tonnen Datteln Platz, die in Säcken übereinander gestapelt wurden. Durch das immense Eigengewicht wurden die Datteln gepresst und der dickflüssige Saft wurde kanalisiert, in Gefässen aufgefangen und in grossen Tonkrügen aufbewahrt. Zu Friedenszeiten wurde dieser Dattelsaft in der Burgküche verwendet. Wenn Gefahr drohte, konnte er auch erhitzt und durch spezielle Mörder-Löcher über strategischen Türen und Durchgängen auf die Angreifer gegossen werden.
Von Nizwa fahren wir gegen Westen weiter ins Gebirge Jebel Akhdar. Der kleine Abstecher ins spektakulär gelegene Bergdorf Misfah lohnt sich.
Beeindruckt haben mich hier neben den vielen Terrassen und dem Bewässerungssystem die Ruinen der mehrstöckigen alten Bauten.
Die Strasse schlängelt sich danach den Berg hinauf. Wir fahren teils auf Teer, teils auf Schotter und sind das erste Mal froh um den Allrad-Antrieb und den grossen Bodenabstand unseres Fahrzeugs. Am Abend erreichen wir den Jebel Shams, von wo wir in den „Grand Canyon“ Omans blicken. Wir planen in einem der Resorts hier oben auf dem Plateau zu übernachten, müssen jedoch bald feststellen, dass alles ausgebucht ist. Kein Problem, wir haben für den Fall vorgesorgt. Immerhin dürfen wir uns am Buffet verköstigen, bevor wir anschliessend ein Plätzchen zum Zelten suchen.
Zelten ist hier überall erlaubt, sofern es niemanden stört. Und auch um die Sicherheit muss man sich in Oman keine Sorgen machen. Wir fürchten zuerst, dass wir hier auf über 2000 Metern über Meer in unseren dünnen Schlafsäcken frieren würden. Doch wir schlafen in mehreren Schichten eingekleidet wunderbar und werden von den ersten Sonnenstrahlen geweckt.
Statt mit den anderen Gästen im Resort dem Frühstücks-Buffet zu frönen, nutzen wir die Morgenstunde und lassen uns von den imposanten Ausblicken überwältigen. Im Hintergrund ist die Radarkuppel des Jebel Shams sichtbar, mit 3009 Metern über Meer die höchste Erhebung des Oman.
Wir unternehmen eine kleine Wanderung in dieser grossartigen Natur. Ein gut ausgebauter Weg führt mit nur wenig Höhenverlust in den Canyon hinein.
Nach etwa einer Stunde blicken wir in eine gewaltige Arena hinein. Dort über einem gewaltigen Felsbogen sehen wir unser Ziel.
Die aufgegebenen Terrassenfelder trohnen unwirklich oberhalb der senkrechten Wände. Links unter den schattigen Felsvorsprüngen sind auch die Häuser des verlassenen Dorfes Sab zu erkennen.
Rund eine halbe Stunde später können wir die Ruinen von näher betrachten. Es fällt mir schwer vorzustellen, dass hier einst Familien in dieser kargen, exponierten Landschaft überleben konnten.
Entgegen kommende Wanderer erzählen uns von einem kleinen Wasserbecken, zu dem man gelangen kann, wenn man bei den Terrassenfeldern etwas hochklettert. Wir trauen unseren Augen nicht. Ein solcher Anblick hätten wir hier – eigentlich mitten in der Felswand – zuletzt erwartet.
Der See mit dieser Höhle, ja überhaupt die ganze Wanderung, ist sicher eines der Highlights unserer Reise.
Zurück zum Auto sind es nochmals zwei Stunden. Wir sind froh, dass der Weg häufig im Schatten verläuft und wir genug Wasser dabei haben. Noch am selben Nachmittag verlassen wir das Gebirge wieder und …
… fahren weiter nach Bahla, deren Hauptmoschee wir gerade noch in der Dämmerung fotografieren können. Wir steigen im Bahla Hotel Apartments ab, welches recht gute und günstige Zimmer anbietet. In der Nähe können wir uns in einem lokalen Restaurant verpflegen.
In Bahla steht auch das grösste Lehmfort Omans. Aus Zeitmangel belassen wir es bei der Aussenansicht und fahren gleich weiter nach Jabrin.
Der Palast von Jabrin gehört zu den schönsten und interessantesten Gebäuden Omans und war ursprünglich kein Fort, sondern ein Wohnschloss.
Dank der liebevollen Einrichtung mit vielen traditionellen Gegenständen fühlen wir uns ins mittelalterliche Oman zurückversetzt.
Ein gut gemachter Audio-Guide bringt uns die Geschichte und Besonderheiten der einzelnen Räume näher, mit vielen spannenden Details, wie beispielsweise dieser Aufenthaltsraum mit einer ausgeklügelten natürlichen Belüftung und den reich bemalten Deckenbalken.
Schliesslich blicken wir von der Dachterrasse in den grossen Innenhof. Bil’arub bin Sultan al-Ya’aruba, der Sohn des Erbauers des Nizwa-Forts, liess 1670 den Palast von Jabrin errichten. Als er 1688 zum Imam gewählt wurde, verlegte er die Hauptstadt Omans von Nizwa nach Jabrin. Bil’arub förderte und finanzierte Astrologen, Rechtsgelehrte, Historiker, Mediziner und Poeten und gründete eine Theologieschule.
In der grossen Palastküche mussten viele Menschen verköstigt werden. Wir müssen uns regelrecht von dem Palast losreissen, denn wir haben einen Termin!
Zwei Fahrstunden weiter, nämlich in Al-Wasil, treffen sich um 15 Uhr die Gäste, die ins Nomadic Desert Camp fahren wollen. Da wir uns erst am Vorabend dazu entschieden haben, hat es uns nicht mehr für eine Buchung gereicht. Aber zu dieser Jahreszeit hat es problemlos noch Platz für uns. Wir reihen uns zum Konvoi auf. Erste Regel im Wüstenfahren: Etwas Luft aus den Reifen lassen. Das besorgt uns fachmännisch ein lokaler Garagist.
Zweite Regel: Allrad „Low“ rein und immer auf dem Gas bleiben, sei es über gerillte Waschbrettpisten oder auf steile Dünen hinauf. Wegen dieser Tipps, aber auch wegen der vielen Nebenwege sind wir froh, im Konvoi fahren zu können.
Das Nomadic Desert Camp befindet sich etwa 20 Kilometer wüsteneinwärts in der grossen Al-Sharqiyah-Wüste (ehemals Al-Wahiba). Das Camp besteht aus einfachen, sauberen Palmwedelhütten und bietet viel mehr Wüstenatmosphäre als andere neuere Camps in der Gegend. Wir können mit unserem Pajero gleich vor unsere Hütte fahren, eine halbe Stunde verschnaufen und schon gehts weiter: Sunset Drive.
Das Camp wird von lokalen Beduinen in Familientradition geführt. Kein Wunder besuchen wir auf unserem Ausflug zunächst einmal die Kamele im Familienbesitz.
So erfahren wir interessante Details über dieses perfekt an die Wüste angepasste Tier. Das auf der Arabischen Halbinsel heimische einhöckrige Kamel ist streng gesehen ein Dromedar. Aber auch Dromedare gehören zur Familie der Kamele, sodass eben beide Bezeichnungen korrekt sind.
Selbst wenn die Temperaturen über 50 Grad steigen, braucht ein Kamel nur jeden vierten Tag Wasser, ansonsten je nach körperlicher Anstrengung und Nahrungsangebot nur etwa alle zwei Wochen. Aber wenn ein Kamel einmal trinkt, können es durchaus gegen 150 Liter sein. Im Notfall halten es Kamele bis zu 25 Tage ohne Wasser aus und vertragen sogar Salzwasser. Aufgrund von Wasserverlust können Kamele bis zu 40% ihres Körpergewichtes verlieren. Wir Menschen sterben schon bei 14% aufgrund der Eindickung des Blutes an Herzversagen. Um Wasser zu sparen, kann das Kamel seine Körpertemperatur auf bis zu 42° Grad ansteigen lassen, um so das Schwitzen zu verhindern. Beduinen haben das Kamel immer als Kamerad gesehen und ihm viel Achtung und Zuneigung entgegengebracht. Der Besitz von möglichst vielen Kamelen mit möglichst edler Abstammung brachte seinem Eigentümer schon immer ein hohes Ansehen. Handelskarawanen waren zudem ein einträgliches Geschäft. Heute haben die Kamele allerdings nur noch eine untergeordnete Rolle als Fortbewegungs- oder Transportmittel. Trotz Motorisierung und gutem Strassennetz erfreuen sich die Kamele aber unveränderter Wertschätzung.
Zum Sonnenuntergang steigen wir auf eine grosse Düne hinauf und lassen die Weite der Wüste auf uns wirken.
Nach dem Abendessen setzen wir uns mit anderen Touristen noch eine Weile ans Lagerfeuer. Die Nacht ist klar. Sternenhimmel. Der Schein des Vollmonds taucht die Dünen um uns herum in ein gespenstisches Licht. Als ich abends vor dem Zubettgehen barfuss durch den warmen Wüstensand auf die Toiletten zu gehe, fühle ich mich glücklich: Ist dies das Gefühl von „Tausendundeiner Nacht“? Wenn nicht hier, wo sonst?
Ich nutzte jede Minute in dieser fantastischen Wüste. Während die anderen im Camp noch schlafen, mache ich mich schon vor Sonnenaufgang auf zur Fotopirsch.
Die Sharqiyah ist eine Inlandwüste. Sie erstreckt sich von Nord nach Süd über ca. 250 km, von Ost nach West nur etwa 80 km. Damit ist sie im Gegensatz zu anderen Wüsten überschaubar.
Mich faszinieren die windgeformten Strukturen im Sand. Beim näheren Hinsehen entdecke ich immer wieder Tierspuren. Das nahe Meer beschert der Wüste allmorgendlich Tau, der die zum Überleben notwendige Feuchtigkeit bringt. Forscher entdeckten in dieser Wüste über 200 Säugetier-, Vogel- und Reptilienarten sowie etwa 180 Pflanzenarten. Ganz zu schweigen von den rund 16’000 Wirbellosen wie z.B. Insekten.
Zurück im Camp werden Fladenbrote auf der Glut gewärmt. Das Frühstück steht bereit und stärkt uns für den nächsten Programmpunkt.
Ein halbstündiger Kamelritt ist in der Übernachtungsgebühr inbegriffen und bietet eine abermals andere Sicht auf die Wüste. Hätten wir mehr Zeit hier, würde ich wohl gerne mal eine mehrtägige Tour mit Kamelen durch die Wüste unternehmen.
Ich kann mich kaum „sattfotografieren“ in diesen Dünen. Erst der rinnende Schweiss und das nasse Hemd erinnert mach daran, dass die Sonne schon hoch steht. Wir verlassen als Letzte das Camp.
Dieser Wüstenaufenthalt ist für mich das zweite Highlight im Oman. Vielleicht deshalb, weil es meine erste Begegnung mit einer „klassischen“ Wüste war. Reich mit Eindrücken rauschen wir über die sandige Piste zurück zur Hauptstrasse, wo wir die Pneus für die Weiterfahrt auf Asphalt pumpen lassen.
Ich liebe Kontraste. Der Abstecher ins ganzjährig wasserführende Wadi Bani Khalid ist ein solcher.
Beim Schwimmen zwischen diesen schönen Felsformationen wasche ich mir den letzten Wüstensand aus den Ohren. Ich schwimme durch einen Felstunnel und klettere über einen kleinen Wasserfall. So gelange ich zu weiteren tollen Pools. Ein unvergessliches Badeerlebnis.
Am Abend reicht es uns vor dem Einnachten nicht mehr bis an die Ostküste. Zum Glück haben wir dort nichts gebucht. Wir entscheiden uns, den Tag in Bani Bu Ali enden zu lassen.
Auf dem weiteren Weg an die Küste fahren wir am nächsten Morgen durch eine fantastische Landschaft. Wir halten am Strassenrand an und unternehmen einen Spaziergang über die Dünen.
Dabei halten wir inne, als Tanja ein melonenartiges Gewächs entdeckt.
Für mich grenzt es an ein Wunder, dass eine Pflanze unter diesen Bedingungen solche Früchte hervorbringen kann.
Frauen von Fotografen müssen ein gutes Mass an Geduld mitbringen. Tanja geniesst die Wüste, nachdem sie sich sattgesehen hat, auf ihre Weise. Endlich mal lesen ohne Kinder, die einen ständig ablenken.
Angelangt an der Ostküste blicken wir über die Steilküste des Ja’alan auf den weiten Golf von Oman.
Hier beim Ras al-Khabbah beginnt ein Schutzgebiet für Meeresschildkröten, welches sich über die nächsten 50 km nach Norden bis Ras al-Hadd erstreckt. Am Strand von Ras al-Jinz befindet sich ein Visitor Center mit Übernachtungsmöglichkeit. Dort dürfen Touristen unter Aufsicht eines Tourguides Grüne Meereschildkröten bei der nächtlichen Eiablage beobachten. Da wir beide an anderen Orten schon diesem Ereignis beiwohnen konnten, liessen wir diesen für viele Touristen obligaten Programmpunkt aus.
Wir fahren direkt zum Ras al-Hadd, wo uns ein langer Sandstrand zum Bade einlädt. Im etwas überteuerten Turtle Beach Resort gönnen wir uns einen halben Tag Pause.
Wie früher leben auch heute noch viele Menschen hier von der Fischerei. Statt auf alten hölzernen Dhaus (Hintergrund) fahren die Fischer heute mehrheitlich mit moderneren Fiberglass-Schnellbooten ins Meer hinaus.
Auf dem berühmten Fischmarkt in Sur können wir am nächsten Morgen die in der Gegend noch häufigen Gelbflossen-Thunfische bestaunen.
Der Blick auf den alten Stadtteil Al Ayjah in Sur. Im Gegensatz zu den Nachbarländern wird in Oman nach wie vor Wert auf Traditionen gelegt. Deshalb bieten viele Orte auch heute noch einen pittoresken Anblick.
Heute ist bereits unser letzter Tag im Oman. Auf der Rückreise von Sur nach Muskat wollen wir noch zwei Wadis besuchen. Durch das grössere der beiden, das Wadi Tiwi, kann man auf einer Nebenstrasse fahren, was allerdings wegen Steilheit und Kurvenreichtum selbst uns mit dem Allrad-Fahrzeug nach einer Weile zu mühsam wird.
An einem geeigneten Ort wenden wir das Fahrzeug und fahren nach einer kurzen Pause wieder zurück zur Küstenautobahn.
Das Wadi Shab ist etwas enger, spektakulärer und nur zu Fuss zu erreichen.
Entlang von Bewässerungskanälen wandern wir immer tiefer ins Wadi.
Unsere Blicke sind mittlerweile auf grün und Blumen geschärft, sodass wir kein Motiv am Wegrand verpassen.
Der Hauptweg endet an einer engen Schlucht. Hier ziehen wir unsere Badesachen und Amphibienschuhe an. Kamera und Wertsachen nehmen wir in einem wasserdichten Sack mit und erkunden den weiteren Verlauf des Gewässers. Teilweise müssen wir schwimmen und zwischendurch waten wir durch untiefe Stellen oder gehen vorsichtig über rutschige Felsen.
Am Schluss verengt sich der stehende Fluss derart, dass man seinen Kopf – sofern man ihn über Wasser halten will – zwischen Felsen durchzwängen muss, um in den nächsten Pool zu gelangen. Über uns türmen sich Felsen zu einer Art Gewölbe, an zwei Orten fällt Wasser über die Felsen zu uns herab. Ein einmaliges Naturerlebnis. Voller Entdeckungsdrang klettere ich mithilfe eines schon befestigten Seiles den einen Wasserfall hinauf und gelange zum letzten Pool, der offenbar unterirdisch gespiesen wird.
Wadi Shab – für mich das dritte Highlight auf unserer Omantour.
Zurück in Muskat lädt uns Qassim mit dreien seiner vier Söhne zum Abschluss-Essen ein, natürlich nochmals so richtig nach Omani Art. Dabei haben wir so viel zu erzählen, dass wir aufpassen müssen, die Zeit nicht zu vergessen. Denn heute Abend spät geht unser Flieger zurück in die Schweiz.
Am Schluss werden wir zu Qassim nach Hause eingeladen. Seine Frau überrascht uns mit einem selber gemachten, liebevoll dekorierten Kuchen. Wir sind gerührt von der grenzenlosen Gastfreundschaft, die uns auch am letzten Abend im Oman entgegengebracht wird. Obwohl die Zeit langsam eng wird für unseren Rückflug, greifen wir zu, wie das unsere Gastgeber erwarten. „Welcome to Oman“ steht auf dem Kuchen, der unsere Gastgeberin eben anschneidet. Eine schöne Art uns mitzuteilen, dass wir doch bald wieder kommen mögen. Ja, sehr gerne!
Hoi Tanja und Dominique
Herrlich dieser Reisebericht, herzlichen Dank dafür. Oman hat uns auch schon gelockt, doch die verschiedenen schlimmen Berichte über Wüstentouren und die sehr hohen Preise haben uns dann wieder abgehalten. Und geführte Touren sind nicht so unseres. Aber wenn man Dominiques Bericht liest, ist eine Individualtour ja auch möglich!
Herzlichi Grüess
Erich
Hallo Erich
Danke. Wir haben keine schlimmen Berichte gelesen oder gehört. Die Preise waren ok. Automiete 4WD für eine Woche ca. 600 Fr., Übernachtung mit Frühstück für zwei Personen in Mittelklasse-Hotels 50-100 Fr. Das Essen ist sehr günstig, jedenfalls in lokalen Restaurants: Üppiges Abendessen zu zweit maximal 20 Fr. Benzin/Diesel ist auch sehr günstig. Eintritte in Sehenswürdigkeiten auch. Eine Individualreise kann ich jedem empfehlen, auch weniger erfahrenen Reisenden!
Enjoy! Dominique
Lieber Dodo
Einmal mehr beeindruckend! Dank deinen Blogs können wir eure wunderbaren Reisen hautnah miterleben und vielleicht auch einige Vorurteile über Bord werfen.
Das Fernweh wird immer grösser.
Eine feste Umarmung und liebe Grüsse
Dina
Hi Dominique
Was ich an diesem Fotobericht besonders spannend gefunden habe, ist dein erzählender Kommentar über die Natur, die Geschichte und das Leben in diesem Lande. Ein Traum deine Fotokunstwerke, die Ausnützung des Lichtes scheint mir ist die Antwort darauf.
Segera lagi dalam perjalanan menuju firdaus saya.
Herzliche Grüsse vom Sigi
Lieber Dominique
Einfach fantastisch. Vielen Dank für den tollen Bericht und eindrucksvollen Fotos!!
Ein gutes Neues Jahr wünsche ich dir.
Herzlicher Gruss aus St.Gallen.
Claudia
Ciao Dominique,
ich gratuliere dir zu diesem informativen Bericht mit den Super-Fotos aus dem Oman! Macht richtig Lust einen Flug nach Muscat zu buchen.Hoffe ich finde diese schönen Buchten und Seen dann auch.Alles Guete im 2018 und liebe Grüsse
Urs
Hi Dominique
Wunderbar der Bericht und die Fotos. Man ist durch Deine Bilder und Deine Worte mittendrin und kann fast den Sand und den warmen Wind im Gesicht spüren. Kann mich kaum zurückhalten gleich loszuziehen…
Wann und wie lange seit Ihr genau dort gewesen? Habt Ihr die Individuell-Reise durch eine Reiseagentur buchen lassen (Mietauto?) oder alles direkt selbst organisiert?
Liebe Grüsse, B.
Hallo Bianka
Das freut mich. Wie im Titel erwähnt, waren wir genau 7 Tage im Oman. Wir haben alles selber organisiert, ausser die Automiete. Diese hat unser Freund Qassim direkt im Oman eingefädelt, kann aber genau so gut von zuhause aus übers Internet organisiert werden.
Viel Spass, Dominique