Familienreise durch die USA (Teil 1 – Sierra Nevada)
Eigentlich wollten wir ein kleineres Wohnmobil mieten. Da ich aber wegen der späten Ferienbestätigung bei Swiss nicht früher buchen konnte, blieben schliesslich nur noch die offenbar nicht so beliebten Extralangen. Wir müssen zweimal hingucken, als uns die Vermietung unser Fahrzeug präsentiert. Über 10 Meter lang! Doch bald haben wir uns an die Schwerfälligkeit, den langen Bremsweg und das ständige Gerumpel hinter uns gewöhnt. Ich kämpfe mich anfangs durch die unzähligen Spuren von San Francisco. Tanja, die zuhause immer unser Auto fährt, weigert sich vorerst. Erst später wird sie ihre Rolle als Familienchauffeur wieder übernehmen. Wir kommen bald in ländliche Gebiete und wollen als erstes die Sierra Nevada in den Nationalparks Sequoia und Kings Canyon besuchen. Der Riesen-Camper bereitet uns an der Tankstelle die erste Überraschung. Der Tank fasst 55 Galonen, also 208 Liter. Das Gefährt verbraucht rund 27 Liter auf 100 km. Die zweite Überraschung: Aufgrund der Fahrzeuglänge von über 30 Fuss können wir nicht die geplante Route von Süden in den Sequoia fahren (Ash Mountain Entrance). Vehicles longer than 22 feet not advised. So fahren wir wieder ein Stück zurück und fahren von Norden ein (Big Stump Entrance). Immerhin, der Campingplatz ist sehr grosszügig angelegt und durchaus geeignet für grosse Fahrzeuge.
Alles ist gross in Amerika. Die Fahrzeuge sind übergross, die Milch und der Orangensaft wird in Galonen (3.8 Liter) gekauft – und so passen auch diese Mammutbäume zum Land. Die Sequoias (Sequoiadendron giganteum oder Sierra Redwood) können fast 100 Meter hoch wachsen und werden maximal 3200 Jahre alt. Sie sind nicht die grössten Bäume der Welt – dieser Rekord bleibt den Coast Redwoods vorbehalten – sondern die mächtigsten, also voluminösesten, da sie über 10 Meter Durchmesser (!) an der Basis erreichen können.
Die Kinder haben sich schon bald an die um 9 Stunden verschobene Zeit gewöhnt und entdecken die Natur immer wieder neu als tollen Spielplatz.
Und da ist er. Der mächtigste Baum der Welt – General Sherman. Der Stamm hat einen Durchmesser von 11 Meter. Sein Volumen: Knapp 1’500 Kubikmeter, das entspricht einem Wasservolumen, welches in 9’844 Badewannen Platz finden würde! Das entspricht einem Vollbad jeden Tag für 27 Jahre lang.
Der General ist 275 Fuss hoch, also rund 84 Meter.
Eine weitere Attraktion ist der Moro-Rock. Ein beeindruckender Felsklotz. Wenn man die über 300 Treppenstufen überwindet, wird man mit einem überwältigenden Blick auf die Sierra Nevada belohnt.
Wir nehmen uns Zeit, auf ein paar Wanderungen die Wälder zu erkunden.
Dabei fallen uns auch diverse Details am Wegrand auf, wie diese parasitisch lebende Pflanze, dessen Name mir nicht bekannt ist.
Oder diese Schachtelhalme.
Die Kinder klettern überall hoch und kommen aus dem Staunen oft gar nicht mehr heraus.
Plötzlich entdecken wir etwa 5 Meter vom Wegrand entfernt einen schlafenden Bären. Mein Herz steht zunächst still. Doch also er auch von den Überraschungsrufen der Kinder nicht erwacht, beruhigen wir uns und ich nehme mir Zeit für ein paar Bilder. Danach machen wir uns auf leisen Sohlen davon.
Nochmals ein Bär, schau Papa!
Die Bären scheinen sich an Menschen etwas gewöhnt zu haben. Der Bär frisst in sicherer Distanz friedlich weiter.
Zwischenverpflegung unterwegs muss sein.
Im Kings Canyon Nationalpark erleben wir ein beeindruckendes Gletschertal, welches dem berühmten Yosemite ähnelt. Zumwalt Meadows.
Heute ist Wandertag. Wir stehen früh auf. Noch ist es kühl. Eine Portion Cornflakes und einen Bagel zur Stärkung.
Auf der Wanderung zum Mist Falls (12.6 km) macht eine Klapperschlange durch ihr typisches Gerassel auf sich aufmerksam.
Nach den eher lichten und trockenen Wäldern kommen wir ins feuchtere Flusstal des Copper Creek, dem wir weiter folgen. Die Kinder sind einer solch langen Wanderung durchaus gewachsen, physisch gesehen. Das Problem ist dabei eher die Motivation. So halten wir die Kinder immer wieder auf Trab mit Geschichten, Versteckis-und-Erschrecken-Spielen, Singen, Rollenspielen, Natur-Erklärungen und Tierbeobachtungen.
Schliesslich erreichen wir die imposanten Mist Falls, die wir alleine für uns geniessen können.
Und schliesslich werden wir auch mit atemberaubenden Ausblicken belohnt, was die Kinder den langen Weg vergessen lässt.
Auch noch nach 10 km guten Mutes und mit spielerischem Eifer dabei.
Der nächste Nationalpark ist das berühmte Gletschtal Yosemite. Im Bild der Monolith El Capitan. Ich kenne den Park seit rund 20 Jahren. Schon damals war er sehr gut besucht. Heute muss man jedoch mit Auto-Staus im Haupttal rechnen.
Kein Wunder. Er bietet sehr schöne Ausblicke in eine prächtige Natur: Nevada Falls.
Und der gut zu Fuss erreichbare Vernal Fall.
Zur Übernachtung fahren wir gleich weiter aus dem Haupttal heraus Richtung Tioga-Pass. Der Olmsted-Point bietet eine prächtige Sicht über die von Gletschern glatt geschliffenen Granitfelsen in Richtung Half Dome.
Schliesslich kommen wir in den Tuolumne Meadows an. Der Campingplatz ist riesig. Wir hatten uns hier in der Schweiz schon mit der Familie meiner Schwester verabredet – den Zappacostas. Sie sind ebenfalls im Camper unterwegs und haben zwei Buben im ähnlichem Alter wie Annika und Selena.
Die Kinder freuen sich natürlich sehr über das Wiedersehen in fremden Landen. Wir planen nun zwei Wochen gemeinsam die Gegend nördlich des Grand Canyon zu erkunden.
Auf die gemeinsame Weiterreise stossen wir mit einem guten Glas kalifornischen Rotwein an. Wir sind gespannt auf das, was uns noch erwartet. Mehr im nächsten Blogeintrag.
hallo dominique und familie
sehr schöne fotos! wie gehabt von dir 🙂
ich wünsche euch weiterhin eine schöne zeit in den usa, geniesst das schöne land!
freue mich auf weitere beiträge
gruss
manuel
Hallo Dodo und Family!
Super schöne Bilder und spannende Berichte – es packt mich auch gleich! Für uns geht’s aber diesen Sommer wieder nach Afrika, unser Landrover ist schon unterwegs per Containerschiff nach Capetown… Noch gute Weiterreise und tolle Erlebnisse für euch alle.
Herzlicher Gruss,Anna und Familie
Hallo Dodo und Familie
habe mich sehr gefreut endlich etwas von euch zu höhren. Die Bilder sind einfach wunderschön und die Berichte kurz und spannend. Möchte am liebsten auch einfach losfahren. Aber eben, die Sprache und so ein grossen Auto wäre für mich ein Problem :-). Den Kindern macht es sichtlich Spass, sich im Wald bei so grossen, mächtigen Bäumen zu bewegen – grösse Kind und Baum – einfach umbeschreiblich. Wünsche euch noch einen tollen Aufenthalt in Amerika und noch viele interessante Augenblicke zum staunen und geniessen. Tanja, freue mich auf ein baldiges Wiedersehen.
Wir haben die Beiträge mit grossem Interesse gelesen und fahren gleich mit….Super Photos, eine suprige Familie…..1000 gute Wünsche und Grüsse Elsbeth(Gotti) und Stephan aus Sta.Maria
meine lieben eine weitere eindrückliche reise wo die kinder dabei sind und auch sportliche fortschritte machen……..und sich auch zwischendurch austoben können.ein wahres erlebnis,freie bären zusehen,liebe grüsse und noch vielneues und interessanteswünscht euch allen und vergesst das disneyland nichtals höhepunkt für die girls. liebe grüsse von nana….